Hinweis: Die im Artikel vorgestellten Therapievorschläge dienen als allgemeine Information. Symptome müssen immer von einer Fachperson abgeklärt und entsprechend individuell behandelt werden.
Entstehung von Long-Covid
Der Ursprung des Post-Covid-Syndroms (Long-Covid) ist nicht vollständig bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass Auto-Antikörper (AAK) durch SARS-CoV-2 und reaktivierte Viren wahrscheinliche Ursachen sind. Auto-Antikörper sind Antikörper, die irrtümlicherweise das körpereigene Gewebe angreifen. Ein Mechanismus, der mit Long-COVID-Symptomen in Zusammenhang steht, ist das sogenannte „molekulare Mimikry“. Virenbestandteile ähneln menschlichen Geweben. Immunzellen, die gegen das Virus kämpfen sollten, greifen folglich das körpereigene Gewebe an, was zu Entzündungen und den entsprechenden Symptomen führt
Symptome
- migräneartige Kopfschmerzen
- erhöhtes Schmerzempfinden
- chronische Müdigkeit (Fatigue-Syndrom)
- Antriebslosigkeit
- Taubheitsgefühle
- Atemnot, Husten, Druckgefühle in der Brust
- Schneller Herzschlag
Weitere Folgeerkrankungen
Mögliche Folgen können Gefäßerkrankungen, erhöhte Blutgerinnungsneigung, Schilddrüsenentzündungen und eine allgemein erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen sein. Ebenfalls wird eine Hemmung der Infektabwehr diskutiert (erhöhte Anfälligkeit auf Infektionskrankheiten).
Therapieansätze
Die Behandlungsmöglichkeiten für das Post-Covid-Syndrom variieren je nach Schwere der Symptome. In einigen Fällen kann eine kurzzeitige Gabe von Cortison zur Eindämmung der Entzündung erfolgen. Eine andere Therapieoption ist die Apherese/INUSpherese [1,2], bei dem Autoantikörper aus dem Blut entfernt werden. Alternativ kann auch das Medikament Rituximab eingesetzt werden. Beide Therapien erfordern viel Erfahrung und werden daher in spezialisierten Kliniken oder Praxen durchgeführt.
Bei milderen Verläufen können auch Nahrungsergänzungsmittel wie Curcumin oder Weihrauch eingesetzt werden, da sie entzündungshemmende Eigenschaften haben. Diese wurden bereits erfolgreich bei akuten Covid-19-Infektionen eingesetzt. Im Gegensatz zu Cortison haben Curcumin und Weihrauch keine nennenswerten Nebenwirkungen. Eine begleitende Gabe von Bromelain, einem Enzym, das entzündungshemmend wirkt und antivirale Eigenschaften hat, wird ebenfalls beschrieben. Es kann in Kombination mit anderen Enzymen wie Papain und Rutin verwendet werden [3,4,6,7,8].
[1] https://www.nature.com/articles/s41380-021-01148-4 [2] https://ichgcp.net/clinical-trials-registry/NCT02229942 [3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35882701/ [4] https://doi.org/10.1016/j.phymed.2020.153396 [6] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32393899/ [7] https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffgruppen/at-1-antagonisten-sartane [8] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33635001/